Apostolisches Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (evangelisch: christliche) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Ursprung und Stellenwert in den Kirchen

Das Apostolische Glaubensbekenntnis [1] ist eine fortgebildete Variante des sogenannten Altrömischen Glaubensbekenntnisses. Der Zeitpunkt der Entstehung ist ungewiss.

Es wird von den westlichen Kirchen allgemein anerkannt. In der Kirche von England hat es eine herausragende Bedeutung, da es morgens und abends zu rezitieren ist. In der römisch-katholischen Kirche ist es das Taufbekenntnis (in Frage- und Antwortform, auch bei der Tauferneuerung) sowie der Anfang des Rosenkranzgebets. In den reformierten (calvinistischen) Kirchen findet es ausschließlich im Taufritus und nicht im Gottesdienst Anwendung. In den östlichen Kirchen ist es im allgemeinen unbekannt; dort wird statt dessen das Nicänische Glaubensbekenntnis verwendet. Das Apostolische Glaubensbekenntnis enthält aber keine Aussagen, die in der Ostkirche irgendwie umstritten wären.

Im 20. Jahrhundert wuchs seine Bedeutung sowohl in Folge der ökumenischen Bewegung als auch der Liturgiereform. Hierzu wurde 1971 eine dem heutigen Sprachgebrauch angepasste Form eingeführt, die wir hier wiedergeben.

[1]

 

Der Text selbst sowie Angaben zum Ursprung und Stellenwert sind am 02.10.2010 folgender Seite entnommen: http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis

 

Stellungnahme

Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist dem Altrömischen Glaubensbekenntnis sehr ähnlich. Es enthält nach unserem Verständnis keine falschen Aussagen. Allerdings sind auch hier in fast gleicher Weise Schwerpunkte verschoben und wichtige Aussagen der Bibel vernachlässigt:

  • Der Name Gottes fehlt.
    s. 2. Mose 3, 15; 5. Mose 6, 4
  • Das Wesen und Handeln Gottes kommen zu kurz.
  • Jesus wird autonom dargestellt, obwohl er selbst immer seine Abhängigkeit und sein Gesandtsein betonte und er erhöht wurde, empfangen hat usw.
  • Das Reich Gottes ist nicht erwähnt, obwohl Jesus dazu gesandt worden ist, das Reich Gottes zu verkündigen.
    s. Lukas 4,43
  • Die Bibel spricht vom Glauben an Gott und auch vom Glauben an Jesus, aber nie vom Glauben an den Heiligen Geist oder die Kirche usw.; zumindest sind hier zwei Bedeutungen von "glauben" vermischt.
  • Zum Glauben an die Kirche ist jetzt noch der Glaube an die Gemeinschaft der Heiligen hinzugekommen. Wäre es nicht ein gesundes Gegengewicht, die Bedeutung der Heiligen Schrift zu bekennen?
    s. 2. Timotheus 3, 15-16 u. Johannes 17, 17

Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir diese Punkte hoffentlich genauer ausführen und durch weitere Aspekte ergänzen.

Naturfoto: Orionnebel  -  Copyright