Nicäisches Glaubensbekenntnis

Wir glauben an einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,
den Sohn Gottes,
der als Einziggeborener [1] aus dem Vater gezeugt ist, das heißt: aus dem Wesen des Vaters,
Gott aus Gott, Licht aus Licht,
wahrer Gott aus wahrem Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist;
der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen und Fleisch geworden ist,
Mensch geworden ist,
gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist,
aufgestiegen ist zum Himmel,
kommen wird um die Lebenden und die Toten zu richten;

und an den Heiligen Geist.

Diejenigen aber, die da sagen "es gab eine Zeit, da er nicht war" und "er war nicht, bevor er gezeugt wurde", und er sei aus dem Nichtseienden geworden, oder die sagen, der Sohn Gottes stamme aus einer anderen Hypostase oder Wesenheit, oder er sei geschaffen oder wandelbar oder veränderbar, die verdammt die katholische Kirche. [2]

Ursprung und Stellenwert in den Kirchen

Das Nicäische Glaubensbekenntnis [3] - auch Bekenntnis von Nicäa genannt - wurde vom ersten Konzil von Nicäa 325, dem ersten ökumenischen Konzil herausgegeben.

Es ist nicht zu verwechseln mit dem bekannteren und nahe verwandten Nicäno-Konstantinopolitanum, dem Bekenntnis des ersten Konzils von Konstantinopel, das ebenfalls oft als Nicäisches Glaubensbekenntnis oder Nizänisches Glaubensbekenntnis bezeichnet wird.

Im Gegensatz zu diesem wird das hier beschriebene Bekenntnis auch von allen alt-orientalischen Kirchen anerkannt. Damit ist es das prinzipiell meistanerkannte Bekenntnis im Christentum, spielt aber in der Bekenntnis- und Frömmigkeitspraxis jener Kirchen, welche auch das Nicäno-Konstantinopolitanum anerkennen, de facto keine Rolle.

Mit dem Bekenntnis zur Wesenseinheit von Christus und dem Vater bezog das erste nicht-lokale Konzil -  der Kirchengeschichte Stellung gegen den Arianismus. Strittig war am Konzil der Begriff homoousios (dt.wesensgleich / wesenseins), der in der Bibel nicht vorkommt – er wurde von Kaiser Konstantin I. oder dessen Berater Ossius von Córdoba vorgeschlagen. Da gerade dieser Ausdruck für die Arianer in einem Glaubensbekenntnis inakzeptabel war, entschied sich das Konzil trotz Bedenken dafür.

[1]

 

Heutige Übersetzungen und die lateinische Version enthalten eingeboren oder einziggeboren, unigenitum, davon ausgehend, dass das griechische Wort von "geboren" kommt. Allerdings übersetzen ältere lateinische Manuskripte des neuen Testaments diese als "unicus", "einzigartig". So bleibt der Urtext mehrdeutig.

 

[2]

 

richtig: die belegt die katholische Kirche mit dem Anathema

 

[3]

 

Der Text selbst sowie Angaben zum Ursprung und Stellenwert sind am 02.10.2010 folgender Seite entnommen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnis_von_Nicäa

 

Stellungnahme

Obwohl Gott durch die Bibel deutlich geredet hat, bietet dieses Glaubensbekenntnis radikal davon abweichende Kernaussagen.

Wir sind erschüttert, dass so etwas als verbindliches christliches Bekenntnis formuliert wurde. Schauen Sie bitte selbst:

  • Es ist unmöglich, an einen Gott, der als der Vater bezeichnet wird, zu glauben und sich im nächsten Satz zu einem weiteren Gott zu bekennen.
  • Aussagen über Jesus wie u.a. "Gott aus Gott", "eines Wesen mit dem Vater" sind menschliche Erfindungen, die den klaren Aussagen der Bibel widersprechen.
    s. 5. Mose 6, 4; Johannes 17, 3; 1. Korinther 8,6
  • Jesu Tod wird nicht mehr bekannt (ein Gott kann ja nicht sterben).
  • Zu verurteilen, dass jemand von einem der gezeugt wurde sagt "er war nicht, bevor er gezeugt wurde", heißt, die Wahrheit und Logik zu verurteilen. Hier ist der oft geäußerte Vorwurf berechtigt, der Glaube würde das Denken verbieten. Nur ist es nicht der biblische Glaube, der das tut.
  • Die Agression gegen alle, die diese Menschenlehre nicht annehmen, bahnt den Weg für die Verbannung, Verfolgung und Tötung von Jüngern Jesu, wie sie die Geschichte so traurig belegt.

Kritikpunkte, die sich mit den älteren Bekenntnissen decken:

  • Der Name Gottes fehlt.
    s. 2. Mose 3, 15; 5. Mose 6, 4
  • Das Wesen und Handeln Gottes kommen zu kurz.
  • Jesus wird autonom dargestellt, obwohl er selbst immer seine Abhängigkeit und sein Gesandtsein betonte und er erhöht wurde, empfangen hat usw.
  • Das Reich Gottes ist nicht erwähnt, obwohl Jesus dazu gesandt worden ist, das Reich Gottes zu verkündigen.
    s. Lukas 4,43

Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir diese Punkte hoffentlich genauer ausführen und durch weitere Aspekte ergänzen.

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