Das Konzept der Trinität im Vergleich zur Bibel

Göttliche Komplexität oder menschliche Irrlehre?

Einleitung

Verschiedene Menschen verstehen die Dreieinigkeitslehre verschieden; auch hat sich die Lehre über die Jahrhunderte hinweg verändert. Sie wurde im vierten bis fünften Jahrhundert nach Christi Geburt Kirchenlehre. Mit der Zeit wurde diese Doktrin immer radikaler, je weiter wir uns von der Zeit Christ entfernt hatten. Heute werden viele behaupten, daß Jesus und Gott ein Gott seien oder zumindest, dass sie gleich an Macht seien. [1] Die Lehre fand mit der Zeit auch immer breitere Akzeptanz. Seit die Adventisten diese Idee sich zu eigen gemacht haben, gibt es keine bedeutende Kirche mehr, die sie ablehnt. [2]

Die Vertreter dieser Lehre haben viele Bilder für das schwierige Konzept von einer Materie aber von drei Ansichten (oder Personen) bemüht, z.B.: ein gleichseitiges Dreieck, ein dreiblättriges Kleeblatt, drei überlappende Kreise in einem größeren sie umschließenden Kreis, usw.

Die Dreieinigkeitslehre findet in vielen Liedern Berücksichtigung und wird in Gottesdiensten teilweise zusammenhanglos eingeworfen. Manchmal erscheint es so, als ob sie nur berücksichtigt würde, weil sie eine Doktrin ist, so wie oft in politisch korrekten Reden und Schriften bestimmte Aussagen gemacht werden, ob sie in den Zusammenhang passen oder nicht.

Geschichtliche Aspekte

Wie ich oben schon erwähnte, hat die Kirche für Jahrhunderte darüber gestritten, ob Gott, Jesus und der Heilige Geist alle gleichermaßen Gott seien. Aus welchem Grund auch immer, am Ende zogen die meisten Kirchenfürsten die Dreieinigkeitslehre anderen Ansichten zu diesem Thema vor. Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, galt zur damaligen Zeit wie auch in den darauffolgenden 1000 bis 1200 Jahren, das der weltliche Regent auch den Glauben der Untertanen bestimmte („cuius regio, eius religio“). Vielleicht oder gar wahrscheinlich verhielt es sich auch so in der Frage der Dreieinigkeitslehre.
Wir wissen alle, dass die Kirche in vielen Dingen geirrt hat, z.B: [3]

  • Das in der katholischen Kirche praktizierte Beten zu Maria und Heiligen steht im krassen Gegensatz zu dem, was die Bibel lehrt und was Jesus über seine Mutter sagte.
  • Besonders Zwingli, aber auch Calvin, Luther und andere Theologen der Reformation haben sich in keiner Weise positiv von der katholischen Kirche (unter der sie selbst gelitten hatten) abgehoben, wenn es um die Verfolgung der Glaubenstäufer (sog. Wiedertäufer) ging. Sie betrieben oder duldeten zumindest stillschweigend die Ermordung dieser Gläubigen, die versuchten zu tun, was sie in der Bibel gelesen hatten. Luther nannte die Glaubenstäufer "Sünder gegen den Staat". Die Handlungen der Glaubenstäufer wurden zur Gotteslästerung erklärt, Tod war das übliche Urteil - und das obwohl Luther bis 1525 dafür plädiert hatte, "Man solle die Ketzer mit Schriften, nicht mit Feuer überwinden". Allerdings legt die Verwendung des Wortes "Ketzer" nahe, dass er schon damals nicht weit von seiner späteren Haltung entfernt war.

Persönliche Verantwortung

Für mich folgt daraus: Die Dreieinigkeitslehre darf daher ein Gläubiger oder am Glauben Interessierter nicht einfach als Kirchenlehre ungeprüft akzeptieren. Vielmehr ist es unsere Verantwortung, selbst nach der Wahrheit zu suchen und damit auch zu verhindern, dass wir andere Menschen in die Irre führen oder auch "nur" stillschweigend zusehen, wie andere das tun.

Denn das erste Gebot sagt:

Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe. Du sollst keine andern Götter haben neben mir.

2. Mose 20, 1-3

Was wäre, wenn wir gegen das 1. Gebot verstoßen würden, indem wir eine Lehre akzeptieren, die sich nicht auf die Bibel stützen kann? [4]

Bedeutende Unterschiede zwischen Gott und Jesus

... nach Aussagen Jesu

Unterschiedliche Größe

Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.

Johannes 14, 28

Das erinnert mich an:

Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen;

Matthäus 3, 11

Jesus sagt wie Johannes der Täufer, dass er jemandem Größeren dient; er unterscheidet ganz eindeutig zwischen sich und Gott.

Unterschiedlicher Wille

Jesus betete "doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe" und unterschied damit ganz eindeutig zwischen dem eigenen Willen und dem Willen Gottes.  Eine Gotteseinheit aus einer Substanz, mit gleichem Wissen und perfekter Güte würde aber zu einem Willen der beiden Teile führen, selbst wenn sie als zwei Personen auftreten würden.

Die Tatsache, dass hierzu nur ein Ereignis überliefert wurde, ändert nichts an dieser grundsätzlichen Überlegung.

und sprach: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!

Lukas 22, 42

Jesus hat einen Gott

Zu Maria Magdalena sagt Jesus kurz nach seiner Auferstehung:

Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!

Johannes 20, 17

Jesus spricht meistens von Gott als seinem Vater, aber mehrfach auch von Gott als seinem Gott. Wenn ein Gott selbst einen Gott hat, dann haben wir mindestens 2 Götter! Das jedoch würde klar Jesus und ebenso der gesamten Bibel widersprechen.

Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

Johannes 17, 3

Auch nach der Dreieinigkeitslehre ist Jesus 1 Person und der Vater ist 1 Person.  Hier betet eine Person zu der anderen Person und sagt dabei, dass diese Person der allein wahre Gott ist. Damit kann Jesus - der auch nach der Dreieinigkeitslehre eine andere Person als der Vater ist, selbst nicht auch Gott sein!

  • Jesus sagt hier unmissverständlich: nur 1 Person ist Gott.
  • Die Dreieinigkeitslehre sagt dennoch: 3 Personen sind Gott.

Jesus sagt in dem Sendschreiben an die Kirche in Philadelphia:

Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nehme! Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Offenbarung 3, 11-12

Jesus spricht also auch nach seiner Auferstehung, Verherrlichung und Erhöhung zur Rechten Gottes noch immer vom Vater als von seinem Gott!

Jesus wurde die Macht gegeben

Damit wird deutlich: im Gegensatz zu dem allmächtigen Gott hat er die Macht nicht aus sich heraus.

Jesus sagte nach seiner Auferstehung:

Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

(statt "Macht" auch "Vollmacht" möglich)

Matthäus 28, 18b

Dies entspricht der Übertragung der Gewalt des Pharaohs in Ägypten auf Joseph, trotzdem war Joseph dem Pharaoh noch untertan, also geringer als dieser.

Die folgende Stelle zeigt beispielhaft, welche Macht und Ehre Joseph zuteil wurde:

Und der Pharao sagte zu Josef: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt. Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josefs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals. Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben!

1. Mose 41, 41-44

... nach Aussagen der Apostel

Jesus hat einen Gott

Die Aussage Jesu wird auch von Paulus, dem Schreiber des Briefes an die Epheser aufgegriffen:

dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.

Epheser 1, 17

Ebenso spricht Johannes von dem Gott und Vater von Jesus Christus:

Johannes den sieben Gemeinden, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Offenbarung 1, 4-6

Unterschied in der Hierarchie

"Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

1. Korinther 15, 27-28

Diese Verse zeigen eindeutig die Hierarchie auf. Von Gleichheit an Macht oder Stellung ist keine Spur: und das galt nicht nur vor Jesu Auferstehung, sondern - wie dieser Text zeigt, wird es genauso gelten, wenn Jesus wiedergekommen ist und alle Feinde überwunden hat.

Zudem sagen diese zwei Verse dreimal, dass Gott Jesus alles unterworfen hat - also nicht Jesus das aus eigener Macht erreicht hat.

Nur der Vater ist Gott

Mit uns wird sein: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe.

2. Johannes 3

Dies ist eine Aufzählung (einschließlich Gegenüberstellung) zweier Personen, von denen nur eine als Gott bezeichnet wird.

Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

1. Korinther 8, 5-6

Dies ist eine unmissverständliche Lehraussage: Es werden zwar viele als Götter angesehen, aber für alle, die demselben Glauben angehören wie Paulus gibt es nur einen Gott: den Vater.

... nach weiteren Stellen im NT

Jesus hat sich entwickelt

Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen.

Lukas 2, 51-52

Es erinnert uns an das was über den Menschen Samuel gesagt wurde:

Der Junge Samuel aber nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem HERRN und bei den Menschen.

(statt Gunst auch möglich: wurde fortgehend größer und wohlgefälliger)

1. Samuel 2, 26

So heißt es auch von Jesus:

und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden

(statt vollendet auch möglich: vollkommen gemacht)

Hebräer 5, 8-9

Der Gott, den die Bibel verkündet, kann sich weder weiterentwickeln noch vollendet oder vollkommen gemacht werden, weil er schon immer vollkommen war. Entsprechend heißt es beispielsweise:

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten.

Jakobus 1, 17

Logische Probleme

Als Gott wäre Jesus ungeeignet gewesen

Jesus starb am Kreuz als ein Mensch ohne Sünde und konnte so die Sünde der anderen Menschen auf sich nehmen. Es wäre unsinnig, wenn Gott oder ein Teil von Gott für die Sünden der Menschen gestorben wäre.

Auch sollte man bedenken, wenn es Gott gewesen wäre, der gestorben wäre in dem Bewußtsein, dass er wieder auferstehen würde und nicht den Tod erlitten hätte wie ein Mensch, dann wäre die ganze Todesqual, der ganze Tod Makulatur, ein Schauspiel gewesen. Das ist ein Gedanke der mich lange vom Glauben abgehalten hat, da ich als Außenstehender dachte, die Dreieinigkeitslehre beruhe auf der Bibel anstatt eine menschliche Lehre zu sein.

denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.

1. Korinther 15, 21

Gott ist unsterblich

Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht!

1 Tim 6, 15-16

Wenn Gott unsterblich ist (nicht sterben kann), konnte Jesus auch nicht wirklich sterben (wenn die Dreieinigkeitslehre wahr wäre). Und wenn keiner für uns gestorben ist, dann hat uns auch keiner durch seine Stellvertretung vom Tod erretten. Mehr noch: Wenn Jesus nicht wirklich gestorben ist, dann ist er auch nicht wirklich auferstanden - und dann werden wir auch nicht wirklich auferstehen.

Die Behauptung, Jesus sei (auch) Gott, löst im Blick auf sein Sterben viele weitere Fragen aus - unter anderem:

  • Wenn Gott gestorben ist als Jesus starb, wer ließ ihn auferstehen?
  • Wer regierte dann im Himmel und auf Erden?
  • Regierte der Teufel solange Jesus - also Gott - tot war, ganz alleine und unangefochten?
  • Warum hat er dann nicht die Macht übernommen?
  • Oder wäre vielmehr nicht ohnehin alles sofort vergangen ohne Gott?
  • Oder ist der eine Gott gestorben und die beiden anderen Götter haben weitergelebt?
  • Oder ist Jesus nicht 1 Person, sondern 2:
    1 Mensch (der gestorben ist) + 1 Gott (der unsterblich ist)?

Versuchungen Jesu sinnentleert

Noch etwas wäre nur eine Farce gewesen, wenn Jesus und Gott von gleicher Substanz und Macht gewesen wären: Die dreimalige Versuchung Jesu durch den Teufel in der Wüste. Auch wäre der Teufel als ehemaliger (gefallener) Engel  nie auf die Idee gekommen, Jesus zu versuchen. Er hätte ja dann gewusst, dass Jesu alle Dinge, die er (der Teufel) ihm  bieten kann, schon gehören. Außerdem antwortete Jesus nicht mit "Ich bin Gott, was willst Du?" sondern mit "Es steht geschrieben".

Das alles ist so unlogisch, dass durch die Dreieinigkeitslehre denkende Suchende vom Glauben abgehalten werden müssen.

Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht." Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): "Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt." Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen." Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): "Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen."

(Stellenangaben in Klammern hingezugefügt)

Matthäus 4, 3-10

Niemand kann Gott sehen

Zu dem mit ihm außergewöhnlich vertrauten Mose sagt Gott:

Dann sprach er: Du kannst es nicht ertragen, mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.

2. Mose 33, 20

Folgerichtig heißt es im NT über Gott, im Blick auf die Wiederkunft Jesu:

Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

1. Timotheus 6, 15-16

Wenn Jesus wirklich Gott wäre, hätten ihn Menschen genauso wenig ansehen können, wie den einen Gott, von dem es im Alten und Neuen Testament heißt, dass ihn niemand anschauen kann.

Bibelstellen als Argumente für die Trinitätslehre

Das Wort

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott.

Johannes 1, 1-2

Hier fehlt ein kleiner aber wichtiger Unterschied, den der griechische Text macht:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei dem Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfang bei dem Gott.

basierend auf nachfolgender Interlinear-Übersetzung

Johannes 1, 1-2

Bitte betrachten Sie diese Zeilen in der Originalsprache:

Interlinear-Übersetzung Johannes 1, 1

Interlinear-Übersetzung Johannes 1, 2

Wenn wir also aufmerksam den Originaltext betrachten, fällt auf, dass bei dem zweiten Mal "Gott" anderes gemeint sein dürfte, als sonst, in diesem Fall also vielleicht eher "göttlich" oder "Gott gemäß". Die Auslassung des Artikels würde damit auf die Qualität von "Wort" (logos) statt auf eine Identität - also 2. Person - neben Gott hinweisen. Damit könnte u.a. ausgedrückt sein, dass die Macht und Weisheit Gottes auch in seinem Wort zu finden sind. Im Gegensatz dazu bedeutet "der Gott" der allein wahre Gott (wie er aus dem alten Testament bekannt war und wie ihn auch Jesus selbst bezeichnet in Johannes 17,3 – siehe oben).  Falls kein Unterschied in der Bedeutung beabsichtigt war, warum wäre dann der bestimmte Artikel in allen Fällen außer diesem in Zusammenhang mit Wort und Gott in diesen Versen 1-2 benutzt worden?

Wir sehen, dass diese Bibelstelle, die sich bei oberflächlicher Betrachtung als eine der wenigen Bibelstellen zur Unterstützung der Dreieinigkeitslehre heranziehen lassen würde, bei genauer Betrachtung nicht viel bis gar nichts dafür hergibt.

Das gilt umso mehr, als hier nicht steht "im Anfang war Jesus und Jesus war bei Gott..."! Es handelt hier von Gottes Wort, Gedanke, Konzept ... Erst in Vers 14, heißt es, dass das Wort Fleisch wurde!

Die Taufe

Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Matthäus 28, 19

Dies ist die zweite Stelle, die oft zur Legitimierung der Dreieinigkeitslehre herangezogen wird. Selbst wenn dies berechtigt wäre, so kann eine Bibelstelle, die im Widerspruch zu allen anderen zu stehen scheint, nicht als Grundlage für eine neue Lehre genommen werden. Wenn wir aber in unsere Betrachtung einbeziehen, dass die Erweiterung um Jesus und den Heiligen Geist den Unterschied zwischen der christlichen und der jüdischen Religion darstellen, so kann - als eine der möglichen Erklärungen - der Taufbefehl so verstanden werden, dass man in dem Glauben an Gott, Jesus und den Heiligen Geist tauft. Das macht die drei Säulen des christlichen Glaubens jedoch nicht gleich oder gar eine!

Zudem kann dieser Formulierung keine grundlegende Bedeutung zukommen, da sie in allen Berichten von Taufen im Neuen Testament nicht verwendet wird. Dort heißt es immer nur “taufte auf den Namen Jesu”, im “Namen des Herrn” o.ä.:

Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Apostelgeschichte 2, 38

Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten; denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist!

Apostelgeschichte 8, 15-17

Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich, dass auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war; denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott erheben. Dann antwortete Petrus: Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir? Und er befahl, dass sie getauft würden im Namen Jesu Christi. Dann baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.

Apostelgeschichte 10, 44-48

Als sie es aber gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen; und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie

Apostelgeschichte 19, 5-6a

Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.

Römer 6, 3-4

Die Einheit

Ich und der Vater sind eins.

Johannes 10, 30

Das kann nicht so interpretiert werden, dass sie eine Person oder eine Substanz seien. Sie sind sich eins, eins in ihren Zielen und ihrer Lehre, denn Jesus ist das Wort Gottes. Aber auch wir sollten mit einander und mit Jesus (und damit auch mit Gott) in diesen Dingen eins sein, wie dies ebenso von Jesus gesagt wurde – und trotzdem, selbst wenn wir dieses Ziel erreichen würden, so wären wir noch lange nicht Gott.

Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir.

Johannes 17, 11b

damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien

Johannes 17, 21a

ich in ihnen und du in mir -, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.

Johannes 17, 23

Diese Stellen im Zusammenhang finden Sie auch in der Online-Bibel.

Bild Gottes

Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.

Kolosser 1, 15

Der erste Teil des Verses scheint auf den ersten Blick eine Aussage in Richtung Trinitätslehre zu sein, ist es aber nicht, wenn wir es mit der Schöpfungsgeschichte vergleichen:

Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.

(statt "nach", LUT: "zu", SLT: "in")

1. Mose 1, 27

Wir alle sind nach dem Bild Gottes geschaffen. [5] Durch die Sünde wurde dieses Bild entstellt. Jesus dagegen - ohne Sünde und Anfang der neuen Schöpfung - ist das unverdorbene Bild Gottes.

Gesinnung des Christus

1 Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches Mitleid und Erbarmen, 2 so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid, 3 nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht tut, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; 4 ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen!  5 Habt diese Gesinnung in euch a) , die auch in Christus Jesus war, 6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. 7 Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt b) an, indem er den Menschen gleich geworden ist c) , und der Gestalt nach d) wie ein Mensch befunden, 8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen e) , der über jeden Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, 11 und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

a) oder: Das habt im Sinn, was auch in Christus Jesus im Sinn zu haben sich schickt
b) wörtlich Sklavengestalt
c) wörtlich: in Gleichheit der Menschen geworden ist
d) oder der äußeren Erscheinung nach
e) wörtlich: geschenkt

Philipper 2, 1-11

Wenn man Verse 6 oder selbst Verse 6 – 11a in Isolation sieht, so könnte das zu der Dreieinigkeitslehre passen.  Sieht man sie aber im Zusammenhang der Verse 1-11, so werden nicht zuletzt zwei Punkte deutlich:

  • Paulus' Anliegen ist es hier, die Philipper zu einer guten Gesinnung und entsprechendem Verhalten anzuregen. Er verweist dazu auf das, was Jesus selbst vorgelebt hatte. Es ist nicht Paulus Anliegen, unvermittelt eine neue Lehre über den Sohn Gottes zu vermitteln, die besagt, dass er statt dessen Gott der Sohn sei.
  • Alles ist auf den alleinigen Gott ausgerichtet - selbst die Huldigung, die Jesus entgegengebracht werden wird, hat das Ziel, den Vater zu verherrlichen.

Anbetung Jesu?

Ein gutgläubiger Bibelleser wird - je nach verwendeter Übersetzung - vertraut sein mit Aussagen, dass Jesus angebetet wurde. Ein Beispiel für eine solche Stelle ist die Begegnung zwischen Jesus und dem Blindgeborenen nach dessen Heilung:

Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er: Glaubst du an den Sohn des Menschen? Er antwortete und sprach: Und wer ist es, Herr, dass ich an ihn glaube? Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. Er aber sprach: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder. Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. Daher bleibt eure Sünde.

Johannes 9, 35-41

Ein Auszug aus dem gleichen Text lautet jedoch in der Luther-Bibel 1984 so:

Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist's. Er aber sprach: Herr, ich glaube, und betete ihn an. Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit, die nicht sehen, sehend werden, und die sehen, blind werden. Das hörten einige der Pharisäer, die bei ihm waren, und fragten ihn: Sind wir denn auch blind?

(LUT 1984)

Johannes 9, 37-40

Das griechische Wort für "anbeten" und "niederfallen" ist dasselbe. Daher sind beide Übersetzungen sprachlich richtig, aber nur eine vom Inhalt her!

Hätten die dabeistehenden Pharisäer dies als Anbetung angesehen, hätten sie Jesus, der sich nicht dagegen verwahrte, als Gotteslästerer sofort umbringen lassen. Sie beanstandeten das Niederwerfen aber nicht, nahmen noch nicht einmal Notiz davon, da es einfach eine Geste der Ehrerbietung, der Dankbarkeit und Unterwürfigkeit war, die ihrer Kultur einem hochgeehrten Menschen gegenüber normal war.

Zusammenfassung

Die angeführten Bibelstellen zeigen eindeutig, dass die Dreieinigkeitslehre im Widerspruch zur Bibel, zu den Worten von Jesus Christus, steht!

Jesus hat die Pharisäer und die Schriftgelehrten oft und unerbittlich dafür gerügt, dass sie menschliche Lehre über Gottes Wort stellen. Außer wenn ich etwas übersehen haben sollte (für entsprechende Hinweise bin ich immer offen), so ist die Dreieinigkeitslehre eine solche Lehre, die Menschen zu falschem Handeln veranlasst. Als geringstes lenkt sie von Gott ab, wie es zum Beispiel auch die Marienanbetung (aus anderen Gründen) heute noch tut. Mehr noch: wir verstoßen gegen das erste Gebot, wenn wir Jesus, gegen dessen eigene Aussage auf eine Stufe mit Gott stellen.

Jesus wünscht, dass wir ihn lieben und ihm nachfolgen, weil er der Weg zum seinem Vater, seinem und unserem Gott ist. Er hat sich nie anbeten lassen und sich auch niemals selbst als Gott bezeichnet. Ich habe mich darauf konzentriert, aufzuzeigen, dass Jesus nicht Gott ist, und dabei indirekt aufgezeigt wer Jesus ist.

Man müsste ähnlich mit den Thema "Heiliger Geist und Dreieinigkeitslehre" verfahren, aber dies würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Bei Bedarf weise ich aber gerne nach: Der Heilige Geist ist keine eigenständige Person.

Die Dreieinigkeitslehre ist eine gefährliche Irrlehre, die Menschen vom Glauben an Jesus und an seinen Gott abhält und sie gegen Gottes erstes Gebot verstoßen lässt, und zwar schon jedes mal wenn wir auch nur ein Lied singen, das diese Dreieinigkeit zum Inhalt hat. 

[1]

 

"Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit, ohne Vermengung der Personen und ohne Trennung der Wesenheit. Eine andere nämlich ist die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes, eine andere die des Heiligen Geistes. Aber Vater und Sohn und Heiliger Geist haben nur eine Gottheit, gleiche Herrlichkeit, gleich ewige Majestät" (aus dem Athanasischen Glaubensbekenntnis).

Tertullian (150-230, ein Jurist im römischen Reich) hatte noch von einer aus drei Personen bestehenden Partei (im rechtlichen Sinn) gelehrt.

Arius sprach beim Konzil von Nicäa (325) von drei Personen in Gott, von denen Jesus und der heilige Geist aber keine Wesengleichheit mit Gott haben und deshalb unter ihm angesiedelt sind (zwischen Mensch und Gott).  Dafür wurde er exkommuniziert, zwei Jahre später aber wieder aufgenommen.  Seine Lehre oder Varianten derselben bestimmten in den nächsten Jahrzehnten die Kirchenlehre, 381 wurden sie aber auf dem zweiten Konzil von Nicäa / Konstantinopel endgültig verworfen.

 

[2]

 

Wenn ich von bedeutenden Kirchen schreibe, so spreche ich von großen Kirchen der dominanten christlichen Ausprägungen, also katholischen und evangelischen. Es gibt aber andere sowohl große als auch kleine christliche Kirchen, die die Dreieinigkeitslehre ablehnen. Dazu gehören die Mormonen (Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage), die Zeugen Jehovas, Christadelphier und einige messianische Juden. Den ersten beiden Gemeinschaften würden viele Christen sicherlich recht skeptisch gegenüberstehen. Die beiden letzten Gruppen lehnen andere Schriften als die Bibel als Glaubensgrundlage ab, kommen aber in manchen Punkten durch ihre Auslegung der Bibel zu anderen Ansichten als die großen Kirchen.

 

[3]

 

Maria wird nach der Szene unter dem Kreuz und Pfingsten nie mehr erwähnt, die Apostel dagegen sehr wohl. Auch wird ihre Meinung nirgendwo wiedergegeben, außer in der Zeit, als sie Jesus noch von seinem Weg abhalten wollte. Nicht zuletzt setzt Jesus die Bindung zu denen die Gottes Willen tun weit über die Familienbande - und das ausdrücklich im Zusammenhang mit Maria und seinen leiblichen Geschwistern. (siehe Markus 3, 32-35)

 

[4]

 

Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen,

2. Mose 20, 5b

 

[5]

 

Selbst nach dem Sündenfall gibt dieses nach - oder im bzw. zu - Gottes Bild geschaffen sein dem Menschen eine einzigartige Würde:

Alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das grüne Kraut gebe ich es euch alles. Nur Fleisch mit seiner Seele, seinem Blut, sollt ihr nicht essen! Jedoch euer eigenes Blut werde ich einfordern; von jedem Tiere werde ich es einfordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, nämlich seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen einfordern. Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden; denn nach dem Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.

1. Mose 9, 3-6

 

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