Naturwissenschaft und Gott trennen?

Silke Arend - 14. November 2009 - Fragen

"Naturwissenschaftliche Arbeit und Erkenntnisse müssen losgelöst sein von Gott, um objektiv und akzeptabel zu sein!" So oder ähnlich wird heute meistens argumentiert. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie vernünftig diese Ansicht ist?

 

Ehe Sie diese Frage beantworten, stellen Sie sich bitte kurz folgendes vor: Ein Geologe entdeckt eine Höhle mit sehr gut erhaltenen Höhlenmalereien von Menschen aus prähistorischer Zeit. Er untersucht und beschreibt diese bis ins kleinste Detail und zieht daraus weitreichende Rückschlüsse auf die Gesteinsbildung. Denn das eine ist klar: als Geologe schließt er Menschen als Urheber der Linien und Formen, aus der die Höhlenmalerei besteht, selbstverständlich aus. Das wäre ein Thema der Paläonthologen. Für ihn als Geologen gibt es nur das Gestein, die leblose Materie. Selbst das Erwägen eines Entstehens durch Menschen würde den wissenschaftlichen Anspruch seiner Arbeit als Geologe zunichte machen!

Sie meinen, das sei Unsinn, so würde niemand denken? Das stimmt - zumindest in Bezug auf diesen Fall. Und wenn der Geologe so vorginge, würde er zu völlig falschen Schlussfolgerungen kommen. Denn das ist offensichtlich hier: er kann zu keiner wahrheitsgemäßen Erklärung für die Linien und Formen kommen, wenn er sich auf den Bereich des Gesteins beschränkt und die tatsächlichen Urheber per Definition ausschließt.

Doch jetzt kommt das Erstaunliche: die gleichen Wissenschaftler, die hier natürlich offen wären für eine außer-geologische Erklärung, ja sie sogar zwingend fordern würden, weisen mehrheitlich diese Logik weit von sich, wenn es um einen anderen Urheber geht! Sie erheben den Anspruch, dass die wissenschaftliche Erforschung der Entstehung des Universums, des Leben, der Tier- und Pflanzenarten und der Menschen nur zulässig ist bei Beschränkung auf das Natürliche. Dabei ist es ganz offensichtlich: wenn es einen außer-natürlichen Urheber gegeben hat, können sie nur auf ebenso absurde Schlussfolgerungen kommen, wie es unserem Geologe mit den Höhlenmalereien passiert wäre.

Fazit: Naturwissenschaft und Gott zu trennen führt unweigerlich zu falschen Forschungsergebnissen, wenn Gott der Schöpfer der Natur ist. Mit anderen Worten: Solange kein Wissenschaftler den Beweis erbracht hat, dass es Gott nicht gibt, ist es mutwillig, fahrlässig und sachlichem Forschen hinderlich, Gott immer als möglichen Urheber der Natur auszuschließen.

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Naturfoto: Wentworth Falls  -  Copyright